Gedichte

Natur

der Garten

Das Paradies

Traumwolke

Mein altes Haus

Mein Glück

Welkes Blatt

Die Schatzgräber

Herbstlied

Weltanschauung

Der Zug der Erinnerung

Mein Kind

Regentropfen

Die Plagen Gottes

Mutter Erde darf nicht sterben

Herbstgedanken

Natur
Die Quelle fließt den Berg hinab
im Tale schlängelt sich der Bach
aus den Bächen wird ein Strom
Meere und Ozeane die Erde umspannen
und doch stehen Wälder in Flammen
und Städte versinken in Fluten
Der Mensch lebt nicht im Guten
mit der Natur
Er sah den eignen Vorteil nur
und erntet, was er einst gesät
Zur Umkehr ist es fast zu spät
drum Mensch schütze die Natur
erhalte Kindern Wald und Flur
im Einklang mit der Natur zu Leben
sei dein ewiges Bestreben

29.08.05 Steffi Stollberg.

Nach der dunklen Nacht – ist der Garten aufgewacht.
Es ist ein Wispern, ein leises Flüstern.
Die Sonne scheint, der Himmel blau,
wie Edelsteine glänzt der Tau.
Alle Pflanzen sich recken,
Blüten sich zum Lichte strecken.
Die Vöglein keine Zeit verlieren,
zu singen und zu jubilieren.
Bienen summen – Hummeln brummen.
Schmetterling – das Flatterding ...
Es schaukelt und gaukelt

In der Luft ein feiner Duft.
Schwer und süß – wie im Paradies!
Aus Samen kleine Pflänzchen keimen,
zu Tausenden sie erscheinen.
Blüten rot, rosa, lila, gelb und blau - groß und klein -
schau doch, o schau - jede will die schönste sein.
Um Kelche – braune, gelbe – Blütenblättchen wie Gemälde,
rund, oval und fein gezupft - gefleckt, oder wie getupft.
Es schwingen die Glöckchen – wie kleine „Koköttchen“.
Schnell wird der Tag vorüber sein,
alles fängt die Nacht dann wieder ein.

Heidi Gotti

Das Paradies....
Der Weg ins Paradies ist weit,
oft reicht nicht mal die Lebenszeit.
Vielen wird es nie gelingen,
einen Platz dort zu erringen.
Wie kommen wir dort hin?,
fragen wir mit wachem Sinn.
Aber Gott spricht:
"So schwer ist es doch nicht."
Es schlummert in mir.
Es ruht in Dir!
Du musst es nur erkennen,
es beim Namen nennen.
Es ist Dein Herz, Deine Seele,
hör auf, Dich zu quälen.
Suche nicht in der Ferne so weit,
mach Dich für Dein Glück bereit.
Es ist in Dir,
glaube mir!

Heidi Gotti

Traumwolke

Meine Traumwolke lässt mich fliegen,
unter mir, seh' die Welt ich liegen!
Wiesen und Felder,
Berge, Täler und Wälder.
Häuschen winzig klein ...
Passt da ein Mensch denn rein?
Kühe grasen auf der Weide,
Erika glüht in der Heide.
Ein See glänzt in der Sonne,
ich streck mich voller Wonne.

... Plötzlich ...

Dunkle Wolken kamen, haben alles verdeckt,
mich aus meinem Traume unsanft geweckt.
 
Heidi Gotti

Mein altes Haus...

Vor Jahrhunderten wurdest du gebaut,
hast Freud und Leid geschaut.
Menschen sind gestorben, Kinder kamen zur Welt,
es drückten Sorgen, es fehlte an Geld.
Manch schöne Braut ging ein und aus,
willkommen dir, du liebes Haus.
Du hörtest lachen und singen,
spürtest Kinder rennen und springen.
Weinen, schluchzen und stöhnen,
durch deine Wände oft tönten.
Tiere waren bei dir daheim,
ob groß, ob klein.
Kriege hast du überstanden,
Stürme ließen dich oft wanken.
Du trotztest Unbill,
leise und still.
Halt! Ab und zu hast du geflüstert,
hat's in deinem Gebälk geknistert.
Jahreszeiten heiß und kalt,
in vielen wurdest auch du alt.
Manches musste man reparieren,
um dich nicht zu verlieren.
Man hat dich vergrößert, angebaut,
voller Sorgfalt nach dir geschaut.
Noch lange wirst du leben,
viele Menschen wird's dann nicht mehr geben.
Halt aus,
mein Haus!

Heidi Gotti

Mein Glück
Ich habe Schlechtes erlebt und fiel in ein tiefes Loch
Es ist schon sehr lange her, aber ich weiß es noch.
Vielleicht ist es gut, es immer noch zu wissen,
denn nur so, kann man das "Glück" genießen,
das oft ganz unverhofft,
an die eigene Türe klopft.
Vielleicht verschenke ich deshalb auch gerne ein großes Stück,
das dann in vielen kleinen immer wieder kehrt zu mir zurück.
Ja, was ist "Glück" eigentlich,
oft frage auch ich mich.
Glück ist, jemandem Freude zu machen,
nicht im Schenken irgendwelcher Sachen.
Für ihn da sein in Freud und Leid,
teilen eine gemeinsame Zeit. 
Teilen seine Schmerzen,
aus dem tiefsten Herzen.
Dann macht sich auch Zufriedenheit,
in seinem eigenen Innern breit. 
Das ist so ein großes Wohlgefühl,
als wäre man angelangt an einem heiß ersehnten Ziel.
Heidi Gotti
 
 

Die Schatzgräber

Ein Winzer, rief seine Kinder an und sprach:

„In unserm Weinberg liegt ein Schatz, grabt nur danach!“

 „An welchem Platz?“

schrie alles laut den Vater an.

„Grabt nur !“ Oh weh! da starb der Mann.

Kaum war der Alte beigeschafft, da grub man nach aus Leibeskraft.

Mit Hacke ,Karst und Spaten ward der Weinberg um und um gescharrt.

Da war kein Klos der ruhig blieb; man warf die Erde gar durchs Sieb

und zog die Harken kreuz und quer nach jedem Steinchen hin und her.

Allein, da ward kein Schatz verspürt, und jeder hielt sich angeführt.

Doch kaum erschien das nächste Jahr, so nahm man mit Erstaunen wahr,

dass jede Rebe dreimal trug. Da wurden erst die Söhne klug.

und gruben nun jahrein, jahraus des Schatzes immer mehr heraus.

 Gottfried August Bürger (1747-1794)

Herbstlied

Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah!

Die Luft ist still, als atmete man kaum,

und dennoch fallen raschelnd, fern und nah,

die schönsten Früchte ab von jedem Baum.

 O stört sie nicht, die Feier der Natur!

Dies ist die Lese, die sich selber hält;

denn heute löst sich von den Zweigen nur,

was von dem milden Strahl der Sonne fällt.

 Christian Friedrich Hebbel

Weltanschauung

Der Sommer färbt die Äpfel rot,
die Trauben und die Beeren.
Der Mohn in Flammenfarben loht,
sein Leuchten zu entzünden droht
die strahlend gelben Ähren.

Nur Farbenpracht, wohin man schaut,
wohin man hört, ein Klingen.
Der weite Sommerhimmel blaut,
in lichten Höhen jubelnd laut
die kleinen Lerchen singen.
 

Der Maulwurf in der Erde gräbt,
weiß nichts von diesen Dingen.
Er hat das schöne nie erlebt.
Der Finsterling nach unten strebt
und wühlt nach Engerlingen.

Es findet jeder wie er kann,
auf seine Art Erbauung.
Schaut man die Welt von oben an –
von unten – so hat jedermann
die beste Weltanschauung.

Fred Endrikat

Welkes Blatt

Jede Blüte will zur Frucht,
Jeder Morgen Abend werden,
Ewiges ist nicht auf Erden,
Als der Wandel, als die Flucht.

Auch der schönste Sommer will
Einmal Herbst und Wolke spüren,
Halte, Blatt, geduldig still,
Wenn der Wind dich will entführen.

Spiel dein Spiel und wehr' dich nicht,
Lass es still geschehen.
Lass vom Winde, der dich bricht,
Dich nach Hause wehen.

Hermann Hesse

Der Zug der Erinnerung

Das Signal steht auf Halt,
am Wärterhäuschen nah dem Wald.
Züge kommen – Züge gehen,
die Fantasie lässt sie mich sehen.
Der Schaffner pfeift, die Lok fährt an,
zischend man es hören kann.
Zum Himmel steigt der weiße Rauch,
verschwindet wie ein zarter Hauch.
Das Horn der Lok zum Abschied klingt,
es ist als ob ein Lied sie singt.

Gruselnd wende ich mich ab,
setz mich schnell in Trab.
Hab ich geträumt? Oder war das Wirklichkeit?
Hier fahren keine Züge mehr seit einer Ewigkeit!

Kindheitserinnerungen – Kindheitserinnerungen –
wie oft sind wir hier herumgesprungen.
Verrostete Schienen überwuchert mit Gras,
Weißt du noch? Die Liebe mit Klaas?

Heidi Gotti

Mein Kind

Neun Monate trug ich dich unter meinem Herzen,
hab dich geboren unter großen Schmerzen.
Nun bist du da und blickst mich an,
ein richtiger süßer, kleiner Mann.
Was wirst du wohl einmal werden,
welche Aufgabe erfüllen auf Erden?

Wir werden uns lieben, manchmal ein wenig hassen
und eines Tages wirst du mich verlassen.
Wenn du groß bist, mein Kind,
wirst du fort fliegen, wie ein Vogel im Wind.
Bist dann alleine auf dich gestellt,
in der großen oft so kalten Welt.

Ich werde dich sehr vermissen,
aber – eines sollst du noch wissen:
Was auch geschehen mag,
ich bin immer - an jedem Tag,
da … für dich …
denn ich liebe Dich

Deine Mutter

Heidi Gotti

Regentropfen,
die an mein Fenster klopfen …

sind auf dem Weg ins große Meer!
Ach - ich wünschte mir so sehr,
ebenfalls mit auf Wanderung zu gehn,
andere Länder und Menschen zu sehn.

Etwas ängstlich bin ich schon,
herrscht draußen doch ein lauter Ton.
Nicht überall geht es friedlich zu,
oft ist’s vorbei mit der Menschen Ruh.

Kriege müssen doch nicht sein,
fällt dir Mensch, nichts anderes ein,
um zu schlichten deinen Streit?
Dann tust du mir richtig Leid!

Deshalb bleib ich doch lieber hier,
freue mich an Dir und Dir …
die ihr meine Freunde seid
und mein Herz erfreut.

Heidi Gotti

Die Plagen Gottes

Gott sah auf die Erde ...
und sprach: „Es werde!“
Er schuf Sonne, Mond und Sterne,
Äcker, Wälder und auch Berge.
Es entstanden Blumen und Tiere.
Mit dem Mensch kam die Begierde.
Nichts konnt dieser in Ruhe lassen,
musste kämpfen und auch hassen.
Das war ein entsetzliches Morden,
mit Waffen und bösen Worten.

Gott schüttelt den Kopf,
„Was mach ich nun, ich armer Tropf?
Sie lassen sich einfach nichts sagen,
ich schick ihnen einige Plagen.“

Blitz und Donner Gott nun sandte,
Wirbelstürme zogen über die Lande.
Überschwemmungen, Hagel und Dürren,
konnten die Menschen nicht beirren.
Sie setzten ihr gemeines Tun fort,
auf Erden kein friedlicher Ort.

Es ist dunkel, fast kein Licht,
Gott mit den Jahreszeiten bricht.
Er schickte nun der Plagen Rest,
Rinderwahnsinn, Schweinepest,
und noch die Vogelgrippe,
für die böse Menschensippe.

Regt sich nun der Erdbewohner Gewissen?
Nein, sie immer noch alles besser wissen.
Sie fühlen sich so erhaben,
zerstören weiterhin Gottes Gaben.
Am Himmel sich Böses zusammenbraut,
mit gefurchter Stirn der Allmächtige herunter schaut!
Ich werde wieder eine Sintflut schicken,
ein paar Gute aus der Bevölkerung picken.
Alles soll wieder bei Null beginnen,
so fängt Gott an zu sinnen.

Noch zögert er,
tut sich schwer.
Wie lange wird wohl noch dauern seine Geduld?
Bald erträgt er sie nicht mehr, der Menschen Schuld.

Heidi Gotti

Mutter Erde darf nicht sterben

Es schmelzen die Pole,
Abgase der Kohle
stinken zum Himmel.
Auf Erden Schlachtengetümmel.
Atompilze in der Ferne
verbergen die Sterne.
In den Straßen
die Autos gasen.
Stoßstange an Stoßstange,
mir wird bange!

Zu lange hat man weg geschaut,
auf die Vernunft gebaut.
Klimakonferenzen –
über alle Grenzen.
Es wird geredet ohne Ende.
Wann kommt die Wende?!

Das Klima beginnt anders zu werden.
Viele Bäume sind am Sterben.
Ohne Regen dürr und braun,
kann man die Landschaft schau’n.
Die Ozeane steigen,
des Wassers Allmacht zu zeigen.
Was der Mensch in Jahrzehnten kaputt gemacht,
liegt außerhalb Gottes Allmacht.

Kurz vor Zwölf es ist,
nutzt die kurze Frist!
Die Stunde Null, bald ist’s soweit,
unaufhaltsam eilt die Zeit.
Was wird dann wohl geschehen?
Wird die Welt untergehen?
Noch ist es Zeit zur Umkehr,
ist das zu verstehen so schwer?

Mutter Erde darf nicht sterben,
sie muss leben für unsere Erben!

Heidi Gotti

Herbstgedanken

Blätter sinken leis zur Erde!
Wieder dieses Sein und Werde!
Menschen machen sich Gedanken,
stoßen oft an ihre Schranken.

Die Natur begibt sich nun zur Ruh,
Schnee fällt bald, leis und sacht,
deckt die Erde sorgsam zu,
im Frühling sie erneut erwacht.

So wird es auch in unserem Leben,
aktive und Ruhezeiten geben,

Heidi Gotti

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